Reisebericht Norwegen

Eine Wohnmobilreise durch Norwegen hat schon was, diese Weite, diese Stille (teilweise), dieses viele Wasser, diese Natur… Einmal da gewesen will man nicht mehr weg. Ein Traum!

 

Vorbereitungen
Tag 1: Home Sweet Home – Horsens
Tag 2: Horsens – Kristiansand
Tag 3: Kristiansand – Lindesnes Fyr
Tag 4: Lindesnes Fyr – Helleren
Tag 5: Helleren – Olberg Strandcamping
Tag 6: Olberg – Solbakken
Tag 7: Solbakken – Prejkestolen – Eidfjord
Tag 8: Eidfjord – Ferkingstad
Tag 9: Ferkingstad – Kinsarvik
Tag 10: Kinsarvik – Wanderung 4 Fossen
Tag 11: Kinsarvik – Bergen
Tag 12: Bergen – Flam Fahrt und Wanderung Flambahn
Tag 13: Flam – Rodberg
Tag 14: Rodberg – Ron Abrutschender Hang
Tag 15: Ron – Lunde Telemark Kanalcamping
Tag 16: Lunde – Fahrt MS Stavangerfjord – Hobro Lystbadhavn
Tag 17: Hobro – Home Sweet Home

Vorbereitungen: …nach oben

Für dieses Jahr dachten wir uns: Hach, so ne Wohnmobilreise wär doch was. Und welches Land ist dafür besser geeignet als jedes andere? Norwegen. Genau!

Wo kriegen wir denn jetzt so ein Haus auf Rädern her? Es gibt ja unzählige Angebote, da bin ich auf PaulCamper.de gestoßen. Und da zufällig auf MIMU, ja, man muss nur nach “mimu minden” googeln, dann hat man das Ding schon. Eckhard vermietet sein Wohnmobil über PaulCamper zum adäquaten Preis.
MIMU ist ein Sunlight T60 mit guter Motorisierung von 150 PS ohne sonderliche Sonderausstattung, nicht mal Fernseher. Bezahlt haben wir für 18 Tage 1392 €. Kann sich jetzt jeder selber ausrechnen was das pro Tag ausmacht. Wir fanden das machbar und wollten also mal unabhängig sein.

Die Dusche habe ich auf den Bildern nicht entdeckt. Jede Kleinigkeit wurde bei Eckhard nachgefragt, der hat geduldig und ausführlich geantwortet. Dusche alles an Bord, man muss nur das Waschbecken wegklappen 😉 Klosteine wurden mitgeliefert, Klopapier, besonderes ebenfalls. Hmm, es blieb keine Frage offen. Doch, was ist, wenn ich Gas nachtanken muss? Ach, wenn ein plötzlicher Wintereinbruch kommen sollte, dann könnte es eng werden, ansonsten nicht. Stimmte. Wir haben von den 2 Gasflaschen an Bord nur 1 nicht ganz verbraucht.

Die Vorbereitungen liefen fortan. Was brauchen wir? Chemie fürs Klo, besonderes Klopapier, besondere aufblasbare Sitzmöbel? Alles wurde auf den Prüfstand gestellt. Als ehemalige erfahrene Camper kannte man das Leben ja.

Der MIMU wurde abgeholt und in unsere enge Einfahrt mit Millimeterarbeit bugsiert. Das erste mal geschwitzt…

WoMo gepackt und wieder geschwitzt beim Rausbugsieren aus der Einfahrt. Eins ist mal klar: So ne breite Kiste (2,33 m) kommt nicht ins Haus wenn mal selbst so ein Gefährt anzuschaffen ist. Dann kommt nur ein Kastenwagen in Frage.

Also auf die erste Etappe:

Tag 1: Home Sweet Home – Horsens…nach oben

Alles lief reibungslos, über Hamburg durch den Elbtunnel, bei FL getankt und über die grüne Grenze nach Dänemark rein.
Auf dem angesteuerten Platz, denn die erste Übernachtungsanfreundung mit dem WoMo sollte auf einem Campingplatz stattfinden, hatten wir einen schönen Stellplatz.
Kaum angekommen, sollten die Beine vertreten werden. Also ab in die Stadt. Aus Beine vertreten wurde eine ausgiebige Wanderung, aber sehr schön. In der Stadt begannen wir zu schwitzen, denn kein Geldautomat wollte uns Geld spenden. Wenn das so weitergeht… Woran das lag konnte ich auch später nicht ergründen, jedenfalls klappte es in Norwegen später ganz normal.
Die Sonne meinte es gut, das Bierchen draussen war lecker, aber teuer. Was soll’s, ist ja Urlaub.
Ein schönes Örtchen dieses Horsens, siehe Bilder:

Tag 2: Horsens – Kristiansand …nach oben

Morgens schnell aufgewacht, in aller Ruhe gefrühstückt, gab ja sowas wie Brötchen auf dem Camper und ab ging es meistens über Landstraßen Richtung Nordspitze Dänemarks. Ein Teil Autobahn war dann doch dabei rund um Aalborg, denn da war irgendwie immer der Limfjord im Weg.
kleine Rast an abgelegenen Plätzen eingeschoben, wir hatte ja Zeit…
In Hirtshals angekommen hatt wir soviel Zeit, dass man vor lauter Kargheit am Hafen nicht wusste wohin. Wie halt so ein Fährhafen aussieht: hässlich. Wir gesellten uns zu den anderen wartenden WoMos auf einem ausgesprochen hässlichen Stellplatz für hunderte von Mobilen.
Nur für kurze Zeit, das war uns irgendwie zu blöd, da konnten wir besser schon in der Schlang zum Schiff stehen. gesagt getan, eingeordnet, an der Kasse fragte man uns ob wir noch Tabletten gegen Seekrankheit haben wollten. WAS? Seekrankheit? Nö, brauchen wir nicht. Später wussten wir, warum das Angebot überhaupt da war.
Kaffee an Bord war auf die Schnelle bereitet, es füllten sich die Warteschlangen.
Das Schiff, HSC Fjord Cat der Reederei Fjord-Line mit Das Schiff, HSC Fjord Cat der Reederei Fjord-Line mit 4 Ruston-Dieselmotoren mit je 9629 PS und einer Dienstgeschwindigkeit von 89 km/h lief ein.
Diese Geschwindigkeit sollte laut meinem GPS nie erreicht werden, wir fuhren höchstens 65 km/h! Das war wohl auch gut so. Bei Windstärke um die 10 ging es einigen Passagieren gar nicht so gut, wie man sah und leider auch hörte…
Mein Gedanke war an das fahrenden Heim irgendwo unter uns. Mir fiel ein: Hast du eigentlich die Handbremse angezogen? Wenn nicht wär das 3,5 t-Ding durch die Gegend gehoppelt. Zum Gucken kam ich nicht mehr, war alles verriegelt. Aber auch mit Handbremse hatte ich wenig Vertrauen in die Standfestigkeit, so schüttelte es uns durch. Aber wir waren nicht die ersten und einzigen auf einer solchen Fahrt.
Alles gut gegangen.

Bei relativ trübem Wetter in Kristiansand angekommen suchten wir uns den ersten Stellplatz, der da auf der Insel Odderoya sein sollte. Mit ein wenig suchen die schmale Straße hochgeschossen und fast gleich gefunden:

Ein wunderschöner Ausblick direkt aus der Frontscheibe, wenn man richtig herum parkt entschädigte für die wackelige Überfahrt. Den Übernachtungspreis kurzerhand per App (Parkplatzgebühr) angewiesen und die erste Übernachtung außerhalb eines Campings konnte beginnen.
Ach was die anderen alles so für Tipps auf Lager hatten, ein Bayer berichtete von seinem überlangen WoMo, usw. Ich konnte nur immer gespannt zuhören, hatte ja keine Ahnung und konnte quasi nicht mitreden. Noch nicht!
Wie gesagt: Toller Ausblick!

Tag 3: Kristiansand – Lindesnes Fyr

Nach der ersten entspannten Nacht konnten wir morgens bei wunderbarem Wetter Alt-Kristiansand mit seinen vielen weißen Holzhäusern besichtigen, samt Burganlage und der ersten Fischhalle. Das sollte dann auch die einzige werden, Fischhallen oder frischen Fisch konnte man selten kaufen oder wir haben es halt nicht gefunden…
Man angelt ja auch in Norwegen!
gegen Mittag waren wir fertig mit besichtigen und setzten unsere Fahrt fort. Die erste “Entsorgung” bot sich an einer Tankstelle kurz hinter Kristiansand. Alles leer, keiner da, man konnte üben, wie das alles geht und wo es rausläuft. Alles gut gegangen 🙂
Nach wunderschönen Straßen wurde Lindesnes Fyr, das Südkap Norwegens erreicht, ein mittelgroßer Stellplatz für so ca. 30, 40 WoMos und der Leuchtturm hoch oben auf dem Felsen.

Ein Leuchtturm wie gemalt. Am Wärterhäuschen war ein Kamerateam und man kochte dort etwas, sowas wie die Landpartie bei uns auf NDR war das wohl. Die leeren Brettchen habe ich auf Foto festgehalten.
Rumgekraxelt sind wir da oben genug, auch später am Abend noch einmal, trotz sehr schönem Wind…

Tag 4: Lindesnes Fyr – Helleren

Die Reise ging nun weiter über Lyngdal, Farsund nach Borhaug wo der nächste Leuchtturm auf uns wartete. Das Wetter war heute nicht ganz so, aber alles erträglich. Denn man war ja in Norwegen und ist nicht unbedingt auf Sonne vorbereitet. Am Borhauger Fyr wartete ein Gruppe Lamas auf Futter. Das ist hier wohl normal. Die Festungsanlagen aus dem 2. Weltkrieg waren dann schon erschreckender. Hier konnte man durch Tunnels kriechen, alte Räume besichtigen und durch Lukendeckel wieder rauskrabbeln.
Danach begann es zu regnen. Damit es nicht zu sehr auf das Gemüt schlägt machten wir eine kleine Wanderrast in Flekkefjord, der weißen Stadt. Gefühlt sind hier alle Häuser weiß. Auf einem Großparkplatz am Rande des Hafens, welcher auch als Übernachtungsplatz für WoMos dient, konnte auch ver- und entsorgt werden.

Brauchten wir aber noch nicht. Unsere Reise sollte noch ein wenig weitergehen heute…

Nämlich in den Miniort (2 Häuser) Helleren. In Helleren angekommen, einem riesigen Platz am Ende des Jössingfjords, teilten wir uns mit 5 Gleichgesinnten den Platz für ca. gefühlt 300 Wohnmobile. Unser Standplatz war genau gegenüber den beiden Häusern die sich unterhalb der Felsformation (Helleren) befindet. Diese beiden Häuser brauchten in der damaligen Zeit kein richtiges Dach, da sie geschützt unter dem Felsen stehen. Erst in der heutigen Zeit wurden sie zu anderen Zwecken mit einem dünnen Dach versehen. Gegessen und gespielt wurde an diesem Abend mit Blick auf dieses alte Relikt aus längst vergangenen Tagen. Wundervoll!


Es war richtig ruhig hier! Ein kleiner Wanderpfad mit Klettereinlage brachte uns zum Tanzplatz hoch oben über dem Fjord. Eine relativ neu errichtete große Holzplattform ließ vermuten, dass hier oben zu bestimmten Zeiten Musikdarbietungen stattfinden und unten auf dem großen Platz ein Fest stattfindet. Richtig zu ergründen war es für uns nicht. Es deutete einiges darauf hin.
Spannend allemal…

Tag 5: Helleren – Olberg Strandcamping …nach oben

Vorbei an wüsten Steinlandschaften verschiedenster Formationen, immer irgendwie an der Küste entlang, sollte es heute wieder an einen Sandstrand gehen. Halt, bzw. extra hingefahren mit kleiner Wanderung zum Ruggestein, den man in Schwingung hätte bringen können, wenn die richtige Technik dazu bekannt gewesen wäre. So haben wir nur diesen spannenden Stein bewundert, der hier seit hunderten von Jahren liegt.

Wieder unterwegs durften wir ehrfürchtig eine alte Stellung aus dem 2 Weltkrieg besichtigen. HKB 18/978 Sirevaag. Die ganze Westküste Norwegens ist voll von Bunkeranlagen und genau solchen Stellungen. Mal mehr, mal weniger gut erhalten. Hier in Egersund hatte man viele verschiedene Stellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Teils im Dunkeln konnte man umherklettern. Furchteinflößend.

Weiter an der Küste, vorbei am langen Brusand-Strand, an Varhaug, dem Orrevatnet nach Ølberg, einem kleinen Örtchen, süd-westlich von Stavanger. Die Gegend dort erkundeten wir wie immer zu Fuß mit einer kleinen Wanderung an der Küste entlang. Das Wetter passte, die Kühe schauten…

Der kleine Campingplatz war in verschiedenen Ebenen angelegt. Die oberen Ebenen hatten einen “unverbauten” Blick auf das Meer. War uns aber nicht so wichtig, wir standen windgeschützt hinter einer Düne. Das ältere Besitzerehepaar sprach englisch und wies uns in die Geheimnisse des Platzes ein. So viele waren es jedoch nicht. Sauberste Duschen usw. waren selbstverständlich zum Preis von umgerechnet 30 €. Das war übrigens auch der Standardpreis für Campingplätze in Norwegen gleichen Standards. Mal wenig mehr mal ein wenig weniger.

Diese Kühe waren aus der Ferne gar nicht als solche zu erkennen. Zunächst sahen die vollkommenrelaxt liegenden Kühe aus wie irgendwas. Als wir näher kamen wurde uns klar, die hatten sich zur Ruhe gelegt, die wir nun beträchtlich störten. Aber sie interessierte sich sehr stark aus gehobener Position für uns.

Tag 6: Olberg – Solbakken …nach oben

Weiter Richtung Norden, Richtung Stavanger. Kurz noch ein Abstecher zum Denkmal für die Schlacht am Hafrsfjord von 872, bestehend aus 3 10 m hohen Schwertern von 1983, Sverd i Fjell.

Stavanger mit 132000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Norwegens lag vor uns. Den Parkplatz haben wir am Hafen gefunden. Das war kein Problem. Schnell noch das Ticket per App gebucht und der kleine Stadtrundgang durch die bunte Straße, Altstadt und vorbei an den Kreuzfahrern konnte beginnen. Hier war schon ein wenig mehr los, als auf der Reise dorthin. Die allgegenwärtigen Kreuzfahrer, anders als früher heute mit baumelnden Fotoapparaten ausgestattet, vor den allzu dicken Bäuchen getragen. Amerikanismus und englisches Brauchtum eingeschlossen. Bleich, dick, bewegungsunfähig, Klamottenstil unpassend bevölkerte diese Spezie diese Stadt. Was muss das für eine Ruhe ohne Schiffe sein? Egal, wir waren ja auch Kreuzfahrer, kreuz und quer durch Norwegen auf Rädern ohne Wassereinbruch.

Aus dieser Stadt rauszukommen dauerte, da flächenmäßig die Industrie auch untergebracht werden musste. So waren km zurückzulegen, ohne dass man das Gefühl hatte, dass wir die Stadt verlassen.
Mit der Fähre bei Lauvvik anschliessend über den Høgsfjord nach Oanes übergesetzt. Die Dame im Häuschen begutachtete unser Home und meinte 6 m kostet… Die Fahrräder hintendran konnte sie aus ihrer Warte nicht erkennen, folglich nicht berechnen.

Ein kurzer Ausflug zu den Fahrrädern hintendran. Ja, sie waren in Norwegen, sind die gesamten 3500 km mitgefahren, waren dreckig wie Sau, wurden einmal gewaschen. Sind aber nicht 1 m auf eigenen Reifen gefahren. Es bot sich einfach nicht an. Das nächste Mal bleibt sowas zuhause!

Zunächst guckten wir uns noch Forsand am Høgsfjord an, um über eine der gigantischen Hängebrücken (102 m hoch, 639 m lang) über den Lysefjord zu fahren. Jedes Mal ein Erlebnis, eine solche Brücke zu sehen.

Jetzt entschieden wir uns am Aufstieg zum Prejkestolen vorbei zu fahren, da das Wetter irgendwie nicht nach Wanderung aussah. Ziemlich in der Nähe fanden wir ein tolles Plätzchen zur Übernachtung und im Lauf des Abends war die Idee geboren am nächsten Tag zurück zu fahren und den Aufstieg ohne Sauerstoffmasken zu wagen. Ein kleiner Abendspaziergang führte uns noch zu Felszeichnungen aus dem 5. Jahrhundert v.Chr. (Vor!!) und zu einem kleinen idyllischen Ferienhäuschen mit Kutter vor der Tür. Ganz toll!

Tag 7: Solbakken – Prejkestolen – Erfjord …nach oben

Auf zum Preijkestolen zusammen mit Spaniern, Japanern, Allewelt… Wie muss das an schönen Tagen sein? Ich glaube, das Wetter war jedem egal, es ist schließlich einer von 4 natürlichen Punkten in Norwegen, die man gesehen haben muss (Prejkestolen, Trolltunga, Geirangerfjord, Lofoten, vielleicht noch das Nordkap). Also rauf im Trott der Hunderte an diesem nebelverhangenen Tag. Immerhin regnete es nicht wie am Vortag.

Und es war ein Erlebnis dort oben auf dem Predigtstuhl zu stehen. Diese Höhe (600 m glatte Wand bis in den Lysefjord), diese Weite… Wenn nicht überall Japaner rumliegen würden und Fotos machten, hätte man glatt die Menschenmassen vergessen.

Eine einmalige Landschaft ließ das Drumherum ein wenig vergessen! Wir waren da!

 

Nach Ankunft am Parkplatz (20 €/ Tag ohne Übernachtung und Frühstück) blieb uns noch ein wenig Strecke bis Erfjord, ein kleines Nest am letzten Zipfel des langen Hardangerfjordes mit gefühlt 10 Häusern am Hang verteilt, einem Lebensmittelladen und einer Tankstelle für Boote.

Tag 8: Erfjord – Ferkingstad …nach oben

Auf geht’s in Richtung Nordsee und Strand mal wieder. Vorbei an kleinen Fjorden Einbuchtungen und sonstigem Gewässer sollte die Reise anschließend wieder ein wenig südlicher gehen. Die Stadt Haugesund (37000 Einwohner, Handelsstadt) haben wir zwar angesteuert, letztendlich wirkte sie nicht so interessant auf uns, dass ein Spaziergang sich dort gelohnt hätte. Also ein wenig weiter in Richtung Süden bis Ferkingstad.

Zunächst hatte wir anhand des Buches einen Platz auf einem Großparkplatz an der Küste ausgesucht. Jedoch entpuppte sich dieser auch noch um 21 Uhr als vielbesuchter Wanderparkplatz und Stippvisitengängertreffen. Als schlussendlich noch 2 Fahrschüler auf dem Parkplatz und somit nahe unserem Domizil versuchten ihre Runden begleitend zu drehen gaben wir auf und suchten uns ein neues Zuhause.

5 km weiter südlich war es schnell gefunden, einsam mit Blick auf das tosende Meer….bis ein Fahrschüler vorbei kam.
Der war schnell wieder weg und die Ruhe wieder da!

Tag 9: Ferkingstad – Kinsarvik …nach oben

Heute hatten wir Zeit. Zunächst ging es durch lange Tunnels unter dem durch. Irgendwo kam mir die Idee, wir könnten ja mal eine kleine Wanderung einflechten. Gedacht, gesucht, getan. Bei Rullestad bot sich der alte Postweg an. Idyllisch an einem Flüsschen entlang mit kleinem Wasserfall und Abstecher zu alten Gletschertöpfen. Ein gelungenes Füße vertreten. Weiter Richtung Odda am Latefossen, einem Zwillingswasserfall, Vidfossen und viele weiteren Wasserfällen vorbei. Die Eismassen des Folgefonn-Gletschers konnten von unten besichtigt werden. Es tauchte ein Schild auf, gelb. Heißt: Baustelle. Das norwegisch kann man schon verstehen, wenn man sich Zeit nimmt und Assoziationen in andere Sprachräume zur Verfügung hat. Das Schild wollte uns sagen, dass die Straße von Uhrzeit bis Uhrzeit gesperrt ist. Ach, bis wir da sind, istd as vorbei. Also rauf auf die Straße und mal sehen.

Wie angekündigt tat sich ein kleiner Stau vor uns auf: Warten. Direkt hinter uns ein Ungetüm von LKW mit Planierraupe geladen. Der rückte an der engsten Stelle auf uns auf. Na ja, kommt ja auch keiner entgegen, geht ja. Nach ca. 20 Minuten ein Gehupe von hinten. Ein Betonmischer war von weitem im Rückspiegel zu erkennen. Wie wollte der an diesem LKW vorbei kommen? Mit Quietschen und Ächzen an der Leitplanke entlang schrammend funktioniert auch das. Es war kein Millimeter mehr Platz, eher 10 zu wenig.

 

Tag 10: Kinsarvik – Wanderung 4 Fossen …nach oben

Nyastølfossen
Tweitafossen
Kinso

Eine wunderschöne Wanderung entlang von 4 Wasserfällen (Tweitafossen, Nyastølfossen, Nykkjesøyfossen, Sotefossen) größter Dimensionen sollte uns heute begleiten. Relativ früh für uns Wohnmobilisten aufgestanden und aufgebrochen in das Tal Husedalen. Von Kinsarvik aus geht es am schönen Fluss Kinso mit all seinen Biegungen in Richtung Hardangervidda. Hardangervidda ist das größte Hochplateau Europas mit 8000 km² Fläche. Und von da oben fällt der Kinso mit insgesamt 4 Wasserfällen in Richtung Kinsarvik. Wir haben es bis zum 3 geschafft, das in 3 Stunden Wanderung.

Nyastølfossen

Der 4. sollte laut Beschreibung schwieriger sein und durch Unterholz gehen. Das wollten wir uns ersparen. Es war auch so ein Erlebnis der besonderen Art. Zum ersten Wasserfall folgten wir der Wasserpipeline für das Kraftwerk schnurstracks geradeaus nach oben. Beschwerlich. Runter sind wir den Fahrweg gegangen, der für den normalen Verk

Nykkjesøyfossen

ehr natürlich gesperrt ist. Ab da ging es durch Wälder, steile Hänge hoch, über riesige Felsplatten, auf denen die Bergschuhe doch ordentlich hielten. Oberhalb des 2. Wasserfalles tat sich eine erste Hochebene auf. Sehr idyllisch und atemberaubend. Wir nahmen uns viel Zeit. Diese Ruhe, diese Wassermassen, diese Farben, einfach genial! Dieses Tal ist echt eine Reise wert. Auch Kinsarvik selbst ist ein kleines idyllisches Dörfchen mit Campingplatz. Diesen nutzten wir mal wieder. Der Platz ist sehr zu empfehlen!

Im Übrigen nutzten wir alle 3 Tage einen bezahlten Campingplatz. Hier konnten wir vernünftig duschen, alles ver- und entsorgen ohne dass man auf der Suche sein musste.

Tag 11: Kinsarvik – Bergen …nach oben

Abreise nach Bergen durch Tunnels und über Brücken. Spannend war jedoch eine Umleitung. Gelbes Schild wie oben kündigte etwas an. So schnell konnten wir das diesmal doch nicht entziffern was drauf stand. Nach 10 km hatten wir dafür genügend Zeit: Straßensperrung bis 14 Uhr, jetzt war es 10!
Also 10 km zurückgeafhren und die vorgesehene einzige Umfahrung begann, 1-spurig mit Gegenverkehr ab und zu Ausweichmöglichkeiten. Die erste Gegenverkehrsituation wurde gemeistert. Die zweite war schon kniffliger, da hinter uns auch noch Verkehr war. D.h., an den Engstellen konnten immer nur 2 Autos aneinander vorbeikommen, danach und davor nicht mehr. Also Jonglage und das mit 2,33 m Breite. Die dritte Begenung hätte uns fast einen lngeren Urlaub eingebracht. Wäre noch 1 Auto an der Bergstrecke entgegengekommen, wäre Stillstand gewesen. Es konnte keiner mehr vor oder zurück. Die Entgegegenkommende traute sich nicht an uns vorbei, musste aber. Wir konnten nicht zurück, da hinter uns bereist 4 weitere standen und ihrerseits nicht mehr zurück konnten. Nach 10 Minuten hatte wir irgendwie das Knäuel gelöst. Ab da hieß es auf der kurvigen Strecke die 150 PS auszuspielen, damit bloß keiner mehr hinter uns auftauchte, um an Engstellen rangieren zu können. Es klappte so!

Bei Norheimsund konnte wir den Wasserfall Steindalsfossen besichtigen hinter dem man lang gehen konnte. Also Wasserfall von hinten angucken.
Weiter über Hochplateaus, dem Skigebiet Eikedalen, Höhe bis zu 920 m, also Harzhöhe nur viel nördlicher. Anschließend nur noch runterrollen lassen und in das Einzugsgebiet Bergen eintauchen. Die Straßen bis dorthin waren schmal und kurvenreich und voller LKW, deren Fahrer ihre Kurven kennen…

Den Schlafplatz fanden wir sofort, ein Platz, so 200 x 200 m groß, am Rande ringsrum aufgereiht 1 Wohnmobil am anderen. Am Waldrand entdeckten wir noch ein Plätzchen. Das war unseres. Utensilien für den Stadtrundgang zusammengepackt und zur Stadtbahn, der Bybahn gegangen, die gleich oberhalb des Platzes hielt. Karte gekauft, Bahn kam. Endpunkt ausgestiegen. Es gibt in Bergen nur diese 1 Linie.

In Bergen wurde Geburtstag gefeiert, gebührend, bei Bier und Wein (pro Glas jeweils ca. 10 €, Essen gegangen auf dem Fischmarkt (Teller Fischgelage inkl. kleinem Getränk 25 €). Bergen ist schön. Fahrt auf den Floyen mit der Floibanen, einer Standseilbahn mit einem schönen Rundumblick auf Bergen. Und das bei diesem Wetter! Strahlendblau, 27° Grad. Besser hätte es nicht sein können.

 

Tag 12: Bergen – Flam Fahrt und Wanderung Flambahn …nach oben

Huldra
Kjosfossen
Kjosfossen
Flambahn
Flambahn

Bergen ließen wir nun hinter uns und begaben uns auf die Fahrt nach Flåm. Unterwegs berechnete ich die ungefähre Fahrtdauer bzw. tat das ja ständig das mitlaufende Navi. Schnell mal gegoogelt, wann denn die Flåmbahn fährt. Wir besprachen uns, was wir denn machen wollten. Mit Fahrrädern nach oben fahren oder nur zu Fuß, hin und zurück oder was. Also entschieden wir uns, mit der Bahn um ca. 13:30 Uhr zu fahren und den Rückweg wandernd zu Fuß zu bewälrigen. Das waren 21 km.
Also ein wenig Gas gegegeben, damit wir diese angepeilte Bahn auch erwischten. Gesagt, getan, geschafft. Der Zug musste auf uns zwar 5 Minuten warten, weil der Drucker bei der Ticketausgabe nicht so wollte. Aber in Norwegen ist halt alles möglich.
Atemberaubende Landschaft von 0 auf 866 m nach Myrdal. Dort oben ist ein Umstiegspunkt in die Bergenbahn von Oslo nach Bergen. Unterwegs ein Halt am Kjosfossen mit der singenden Huldra (die man übrigens suchen muss, wenn man es nicht weiß, dass da gleich was passiert), bevor es in einer Tunnelschleife weiter nach oben ging.

Blick vom WoMo auf den Hafen

Der Rückweg war nicht minder schön, nur ganz schön lang. Die letzten 4 km zogen sich auch deswegen, weil man nur noch an Häusern vorbei geht. Und das bei nur 350 Einwohnen von Flåm. Das Ganze hatte aber einen Vorteil. Man bekam nicht so viel von den ca. 3000 Kreuzfahrern mit, die im Hafen dieses kleinen beachaulichen und hübschen Örtchens losgelassen werden, egal wohin die verfrachtet wurden. Wie schrecklich…

 

 

 

Tag 13: Flam – Rodberg …nach oben

Hafenkunstwerk
Hafenkunstwerk

Ein neuer Tag und wieder Sonne. Erst noch einen Ausflug in den Hafenbereich von Flam gemacht. Ein einfaches Selfie reicht ja heutzutage nicht mehr, schon gar nicht, wenn man über zig Meere nach Europa fliegt. Anschließend kam  für das WoMo eine Klettertour, rauf auf die Hochebene in Aurland. 80 % der Fläche von Aurland liegen über 900 Meter über dem Meeresspiegel. Dort oben lag im Juli noch Schnee, obwohl es nur um die 1300 m hoch war. Das wunderschöne viel Grau der Steine mit dem blau des Himmels und der vielen Wasserflächen inspirierte uns wohl für den neu gestalteten Garten. Über diese Hochebene fahrend umfuhren wir den längsten Straßentunnel der Welt, den Lærdalstunnel, 24,51 km lang. Das war sicher nur 10 % so schön, wie hier oben durch diese wunderschöne Landschaft zu fahren.
Am anderen Ende des Tunnels kehrten wir wieder runter an den Fjord und machten Pause.

Stellplatz Feuerwehr
Stellplatz Feuerwehr

Weiter führte uns die Reise über Borgund, an Skistationen vorbei, an dem ewig langen Tunhovdfjorden entlang, wiederum über eine etwas niedrigere Hochebene um schließlich in Serpentinen nach Rodberg herunter zu kommen. Einen idyllischer gelegenen Stellplatz kann man wohl kaum haben. Kostenlos, mit Toiletten- und Waschmöglichkeiten bei der Ortsfeuerwehr, mit Entsorgung und Versorgung mit Wasser. Alles Bestens!
Ein schöner Abend dort!

 

Tag 14: Rodberg – Ron Abrutschender Hang …nach oben

abrutschender Hang
abrutschender Hang

Den heutigen Stellplatz haben wir uns hart erkämpft, nachdem wir bestimmt 50 km über kleinste Sträßchen und abgelegenste Winkel einen Stellplatz gesucht haben. Schließlich sind wir nach einer Fahrt durch viele Wälder, an viele Seen im Binnenland vorbei an einem Hang angekommen, der mit einer ebenen Fläche versehen wurde, worauf wohl normalerweise Strohballen und sonstiges Gedöns gelagert werden. Kaum einsehbar bezogen wir diesen Platz und konnten ungestört grillen. Ganz wohl wr mir aber nicht dabei, immerhin war der Hang etwass abschüssig. Folglich träumte  ich nachts davon, dass wir mitsamt dem WoMo abrutschten Richtung See.

Am nächsten Morgen als erstes die Tür zur Begutachtung geöffnet. Alles gut gegangen!

 

Tag 15: Ron – Lunde Telemark Kanalcamping …nach oben

Weiter durch viele Wälder, an Flüssen und Kanälen und der wohl schönsten Holzkirche der Welt bei Heddal. Das ganze Bauwerk ist faszinierend, auch schon aus der Ferne.

Schleusenwärterin
Schleusenwärterin

Am Telemarkkanal angekommen gab es Abends an der Schleuse des Telemarkkanals mal eine leckere Pizza aus dem Steinofen für echt bezahlbares Geld. Bemerkenswert an der Schleuse war, dass dort jedermann auf den Schleusentoren rumturnen konnte wie man wollte. Der gemeine Mensch macht das natürlich sittsam, sodass nichts passiert. Und genau deswegen darf man das in Norwegen wohl, weil es hier solche Menschen gibt. In Deutschland fast undenkbar.

Ausblick vom Platz
Ausblick vom Platz

Ein wunderschöner Campingplatz war unsere letzte Nacht in Norwegen, die Fahrt dorthin war etwas mühsam, weil gerade dort ein Sommerlanglauf auf Sommerrollskiern stattfand.
Wir mussten eine abenteuerliche Umfahrung über kleinste Straßen am Berg meistern und standen plötzlich vor einer großen Hürde. Eine Behelfsbrücke über eine Eisenbahnlinie zeigte uns ein hässliches Schild. 2 to zulässig. Das WoMo wog 3,5 to. Also so viel Anlauf wie möglich und mit Schwung und Schweißperlen über die Brücke “geflogen”. Das Vertrauen in die reservebildenden norwegischen Baumeister hat uns nicht im Stich gelassen, obwohl ich mich schon in den deutschen Medien wiederfand: “Deutsches Wohnmobil auf Behelfsbahnbrücke eingebrochen. Schienenverkehr in Gesamt-Norwegen über Wochen lahm gelegt”.

Tag 16: Lunde – Fahrt MS Stavangerfjord – Hobro Lystbadhavn …nach oben

Von Lunde aus noch eine kurze Fahrt zum Hafen nach Langesund. Das System hier ist schon ein wenig seltsam wird aber seinen Grund haben. Wenn man als quasi Erster in der Schlange der Wartenden erscheint hat man das Anrecht als Letzter auf das Schiff zu fahren. Alle LKW, PKW, Wohnmobile, Katzen, Hunde ziehen an dir vorüber und du kannst fleißig zählen. Z.B. Anzahl der Teslas auf dem Schiff. Es waren 11. So viele sieht man in Deutschland in einem Jahr nicht mal, egal wo man sich aufhält.

Also rauf auf’s Schiff und mit ansehen, wie sich Parkflächen im Schiff automatisch auf- und absenken.  Interessantes Schauspiel!

Es war eine sehr ruhige Überfahrt, sonnig und entspannend, 4 Stunden und Dänemark hatte uns wieder.

Schnurstarcks wurde in ca. 3 Stunden der Minihafen von Lystbadhavn angefahren. Ein Plätzchen war noch frei und unser. Ein schöner Sonnenuntergang war noch unser letzter der Reise.

Tag 17: Hobro – Home Sweet Home …nach oben

Ab nach Hause… nichts bemerkenswertes mehr, nur dass wir das nochmal machen wollen. Mit dem eigenen WoMo?

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